Erste Phase: Vorbereitung, also
Ideensammlung, Recherche und Konzeption. Diese Phase dauert unterschiedlich
lange, von wenigen Wochen bis zu einem halben Jahr und länger, je nachdem, wie
aufwändig die Recherche ist. Ich gehöre zu denen, für die eine gute
Vorbereitung das A und O ist. Ich stelle ein ausführliches Szenarium her (Wer
macht was wann wo?) und arbeite die Biografien meiner Figuren aus.
Manchmal ist die Konzeption der
frustrierendste Teil der Arbeit. Die bescheidene Quantität des Outputs macht
mich oft kribbelig, weil es immer wieder dieselben zwei, drei Seiten sind, die
ich noch mal und noch mal und noch mal durchgehe und verändere und wieder
verändere, während ich versuche, alle Ungereimtheiten zu beseitigen,
Begründungen zu finden und lose Enden zu verknüpfen. Auf der anderen Seite bin
ich nur hier vollkommen frei. Alles ist noch möglich, nichts steht fest,
Figuren, Plot, Stimmung – alles ist im Fluss. Und der Druck, den mir die
Vorarbeit macht, hat auch sein Gutes: Irgendwann bin ich so randvoll damit,
dass ich platze und in einem wahren Rausch loszuschreiben beginne. Das ist
zugleich der Wechsel vom Kopf zum Herzen.