Sonntag, 29. Juni 2014

Zwischenstand von meinem Schreibtisch



Wie erwähnt habe ich mein vermutlich komplexestes Werk, eine Trilogie, von der ich an dieser Stelle berichtete, im Augenblick beiseite gelegt und werde wohl erst 2015 daran weiterarbeiten können, weil derzeit mal wieder die Projekte bei mir Schlange stehen.

Zum einen nimmt mich die Recherche für meinen nächsten Krimi aus der Weimarer Republik in Beschlag. Unter anderem habe ich mir weitere Schauspielerbiografien besorgt, und zwar von Käthe Dorsch, Albert Bassermann, Rudolf Forster und Lucie Höflich, außerdem natürlich Bücher über die damaligen Regisseure Max Reinhardt, Leopold Jessner, Erwin Piscator, Jürgen Fehling, Heinz Hilpert, Erich Engel und Victor Barnowsky. Und bei Carl Zuckmayer ebenso wie bei anderen Theaterautoren jener Zeit lese ich mit Interesse, dass es damals durchaus üblich war, dass Autoren bei ihren eigenen Stücken Regie führten. Während heutzutage bekanntlich Regisseure und Schauspieler den Autor möglichst weit weg wünschen, damit niemand ihre willkürlichen Eingriffe in den Text kritisiert.

Sonntag, 22. Juni 2014

Verrückt nach Musik



Hat es sich bereits herumgesprochen? Ich bin ein Musikjunkie. Demnächst, wenn in Berlin die Sommerferien beginnen, werde ich wieder wie jedes Jahr bei dreißig Grad im Schatten mit dem Fahrrad bis nach Köpenick, Marzahn oder Hohenschönhausen rausfahren, um mir CDs aus den Bibliotheken zu leihen. Wobei mich das Radeln nicht nur mit Glückshormonen versorgt, sondern auch der Reduzierung meines Winterspecks gut tut. Falls du dich fragst, warum gerade zu Beginn der Sommerferien – weil dann die Urlaubssaison beginnt und die interessanten Sachen endlich mal nicht ständig ausgeliehen sind.

Jedenfalls, weil ich so ein Musiknarr bin, ist natürlich die Fete de la Musique zum Sommeranfang immer ein Höhepunkt des Jahres für mich. Schon Wochen vorher bereite ich mich darauf vor, indem ich das Programm studiere, sämtliche Bands, die mir interessant erscheinen, vorab bei Youtube anhöre und daraufhin entscheide, wen ich unbedingt live erleben möchte. Das meine ich mit „verrückt“.

Sonntag, 15. Juni 2014

Die Verlagsbranche in Aufruhr



Vor kurzem habe ich mir im Fernsehen eine Dokumentation über Amazons Verlagspläne angesehen, und konnte wieder einmal nur den Kopf schütteln über das simple Weltbild der betreffenden Journalistin und die verlogene Empörung aus der Verlagsbranche. Natürlich halte auch ich es für eine Gefahr, wenn ein Konzern zum Monopolisten wird, und die Buchpreisbindung würde ich mit Zähnen und Klauen verteidigen. Und, ja, Amazon guckt auf die Verkaufszahlen und nimmt dann lediglich Autoren unter Vertrag, die bereits selbst dafür gesorgt haben, dass sie erfolgreich sind, die also Amazon die verlegerische Arbeit abnehmen. Aber zu suggerieren, dass die etablierten Verlage die Gralshüter der Literatur seien und ihre Entscheidungen niiie aufgrund kommerzieller Erwägungen treffen, sondern aus lauter Edelmut waghalsige Risiken eingehen würden, um die Kultur zu fördern, ist lächerlich.

Sonntag, 8. Juni 2014

Aktuelles aus dem Jahr 1926



Zu den ergiebigsten Quellen der Recherche für meine Krimiserie aus der Weimarer Republik gehören zweifellos die Tageszeitungen der jeweiligen Jahre. Dort finde ich eine Fülle von Informationen, von tagesaktuellen Preisen für Brot und Hemden bis hin zum Wetter, dazu jede Menge interessante Anekdoten. Und – vielleicht am Wichtigsten – ich bekomme eine Vorstellung davon, worüber sich die Menschen an einem bestimmten Tag Gedanken gemacht und unterhalten haben, weil ich aus den Tageszeitungen gerade die Dinge erfahre, die nicht in Geschichtsbüchern stehen, aber den Alltag der Menschen ausmachen: wie die neuen Verkehrszeichen aussehen und wie man Autofahren lernt, Tipps zum Radioempfang oder zur Benutzung eines öffentlichen Fernsprechers, dass der erste Radfahrweg auf Initiative des „Vereins für Radfahrwege“ angelegt und das erste schalterlose Postamt eingeführt wurde.

Sonntag, 1. Juni 2014

Auf der Criminale



Letzte Woche habe ich an der diesjährigen Criminale teilgenommen, der größten Krimiveranstaltung hierzulande, die vom Syndikat, der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren, organisiert wird und 2014 in Nürnberg, Fürth und Umgebung stattfand. Über 200 Kolleginnen und Kollegen lasen hier in über 120 Veranstaltungen. Ich selbst hatte am Freitagabend eine Lesung zusammen mit Andreas Pittler und Franziska Steinhauer im Foyer des Pellerhauses in Nürnberg. So sah es dort vor Einlassbeginn aus ...

... danach allerdings kaum voller, denn zur selben Zeit liefen etwa vierzig Parallelveranstaltungen, sodass sich nur zwei Handvoll Interessierte bei uns einfanden. Trotzdem war die Stimmung gut und die Lesung hat, glaube ich, allen Spaß gemacht.