Sonntag, 13. Dezember 2015

Die Rätselprinzessin in Rostock


Auch dieses Jahr wird wieder ein Märchen von mir gespielt. Und zwar in einer Inszenierung der Compagnie de Comédie (Bühne 602), was mich besonders freut, weil dieses Theater schon mehrere Stücke von mir aufgeführt hat, und jedes Mal war das Ergebnis eine Freude. 



Es handelt sich diesmal um Die Rätselprinzessin, ein weniger bekanntes Märchen, das beispielsweise in der Märchensammlung Tausendundein Tag von Pétis de la Croix zu finden ist. Opernfreunde kennen vermutlich die Bearbeitung von Giacomo Puccini unter dem Titel Turandot. Und darum geht es:

Wer um die Hand von Prinzessin Turandot anhält und ihre drei Rätsel nicht löst, der wird geköpft, so lautet das Gesetz. Prinz Kalaf lässt sich dadurch jedoch nicht davon abhalten, um die Prinzessin zu freien, schließlich ist er ausgezogen, sein Schicksal zu suchen, und hat es unerwartet gefunden, als er zum ersten Mal in ihre Augen blickte. Und seinem Schicksal kann man nicht entkommen, nicht wahr? Also wagt er das Äußerste und stellt sich den Rätseln der Prinzessin.

Und Turandot? „Eher sterbe ich, als eines Mannes Frau zu werden!“ sagt sie. Doch als Kalaf sein Leben für sie aufs Spiel setzt und ihre Geheimnisse ergründet, als er sie im Innersten erkennt und dazu bringt, ihn ebenfalls zu erkennen, vollzieht sich eine Wandlung in ihrem Herzen, und sie erkennt, dass Kalaf ihr Schicksal ist. Das Leben ist doch etwas Rätselhaftes!

 
Regisseur Christoph Gottschalch und die Schauspieler haben wieder eine schöne Inszenierung hinbekommen und wie immer mit zusätzlichen Liedern aufgepeppt. Mir ist bei solchen Inszenierungen immer am Wichtigsten, dass die Botschaft des Märchens und die Konflikte ernst genommen und nicht veralbert werden, und das war hier der Fall. Selbstverständlich kam der Spaß trotzdem nicht zu kurz. Erwähnen möchte ich auch noch die schönen Kostüme. Und besonders gefreut hat mich, mit welcher Aufmerksamkeit die Kinder diesem doch komplexen Märchen gefolgt sind. Es braucht eben nicht immer Knallerei und Geschrei, um sie zu fesseln.


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Gunnar